21.01.2024 – 3. Sonntag im Jahreskreis

  • Hl. Agnes
  • Hl. Meinrad
  • Lesejahr: B II, StB: III. Woche

Schriften des Tages

  • Lesung: Jona 3, 1–5.10
  • Lesung: 1 Kor 7, 29–31
  • Evangelium: Mk 1, 14–20

Einführung

„Hudeln bringt gar nichts.“

Ja das sagen wir oft! Und dann muss doch etwas ganz schnell gehen und das einzige was passiert ist, dass uns was hinten runter fällt und wir mehr Arbeit haben als geplant und auch länger brauchen als wir gemeint haben.

„Hudeln bringt gar nichts.“

Also wir sollen alles gut überdenken und planen, dann kommen wir auch zum Ziel.

Manchmal ist es aber auch ganz anders. Da spüren wir etwas, tief in uns drin. Wir sind vollkommen überzeugt, Fragen gibt es nicht mehr und wir springen sofort auf ohne lang zu überlegen.

In den Schriften heute haben wir eine ähnliche Situationen. Es geht einfach alles zu schnell!

Einmal bekehren sich die Einwohner von Ninive ohne lang zu diskutieren und im Evangelium findet Jesus seine ersten Jünger … und da steht ein Wort dabei „sogleich“. Es ist befremdlich aber auch faszinierend.

Und wir können mal drüber nachdenken. Was würden wir gerne „sogleich“ machen und zerdenken es ohne dass wir weiter kommen? Oder was haben wir einfach mal „sogleich“ gemacht und es war gut?

Gedanken

Ich habe als Kind immer schon gerne geplant. Ich habe mir Dinge ausgedacht, die ich haben wollte und hab mir überlegt wie man so was baut oder bastelt.

Einfach mal schnell in ein Geschäft gehen … dafür war ich oft zu geizig oder hab das Geld einfach nicht gehabt. Oder das was ich wollte, des gab es einfach nicht.

Und dann habe ich geplant … oft Tage oder Wochen … Bei den meisten Dingen hat es mir dann auch schon gereicht. Mein Wunsch war irgendwie erfüllt. Ich habe das jetzt gar nicht mehr gebraucht. Das Planen war schon genug.

Beim Planen habe ich quasi gespielt, wie es wäre – Als ob! Und bei vielen Dingen reicht das auch.

Doch es gab auch andere Situationen. Ich konnte mich manchmal ganz schnell entscheiden. Auch größere Entscheidungen waren da kein Problem.

Bei der Einschreibung zum Studium z.B. habe ich mich da eingeschrieben wo die Schlange der Studenten am kürzesten war. Bei meiner ersten Arbeitsstelle, war es ein kurzes Gespräch und ich bin 10 Jahre geblieben. Der Wechsel dann zur 2. und zur 3. Firma verlief ähnlich. … Aber es hat sich irgendwie nicht nach „Hudeln“ angefühlt.

Wahrscheinlich kennt jeder Situationen, in denen schnell klar war wie es weiter geht. Ganz ohne Zweifel, ganz ohne Frage. Und ein anderes Mal da zerdenken wir jeden Schritt und es bleibt beim Spiel – Als ob.

Was ich heute in den Schriften lese ist noch eine Nummer größer. Schauen wir zu Jona:

„Jona ging einen Tag lang durch die Stadt und rief: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört! Und die Leute von Ninive glaubten Gott.“

Wir dürfen schon überrascht sein, dass eine riesige Stadt mal so schnell umkehrt.

Und nicht nur wir sind überrascht. Auch die Juden zu der Zeit waren es. Ihnen ging es wahrscheinlich so wie uns oder unseren kirchlichen Hierarchien, wenn Menschen außerhalb der kirchlichen Norm stehen und dennoch einen starken
Glauben zeigen.

In Ninive geschieht was ähnliches. Gott schickt einen Propheten zu den Heiden. Hier hat sich Gott um Nicht-Juden gesorgt! Und die haben gleich den Wert erkannt und haben nicht gezögert, sondern spontan den Glauben angenommen.

Das ist meiner Meinung nach keine Geschichte für Nicht-Juden, denen gezeigt werden soll wie toll der jüdische Glaube ist. Juden wollten nicht missionieren.

Es ist eine Geschichte für Juden, denen gezeigt werden soll, wie einfach es sein könnte, wenn der Glaube nicht zerdenkt wird oder durch Hierarchien und Vorschriften starr wird.

Schauen wir ins Evangelium. Hier finden wir Jesus, der den Startschuss für seine Mission gehört hat als Johannes ins Gefängnis gekommen ist. Er fängt an zu predigen:

„Jesus sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“

Ähnlich wie Jona geht er mit einer sehr einfachen Botschaft herum und dann traf er Simon und Andreas. Und jetzt – fast als Nebensatz -: „Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm.“

Und noch wilder wird es bei Jakobus und Johannes:

„Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach“.

Des ist doch eigentlich nicht bewundernswert, wenn man alles aufgibt, seine Eltern zurück lässt und seine ganze Zukunft versaut.

Außer! … Jemand ist sich ganz sicher und hat den Ruf Jesu verstanden.

Frage an uns: Können wir die Erklärung akzeptieren?

Und wieder glaube ich, dass es keine Geschichte für Nicht-Christen ist, denen gezeigt werden soll, wie toll es andere gemacht haben mit der Nachfolge.

Es ist eine Geschichte für uns alle zu jeder Zeit. Wir dürfen uns drauf zu besinnen was wir eigentlich glauben.

  • Wir glaube dass da jemand oder etwas ist, die uns führt und begleitet – egal was kommen mag.
  • Wir glauben, dass die Liebe zum Nächsten ohne Aufrechnen erfolgten soll, sondern weil sie einfach ist.
  • Wir glauben, dass wir alle auf dieser Welt Talente bekommen haben, die jeden von uns notwendig macht.
  • Wir glauben, dass die wirklich guten Entscheidungen die sind, die aus dem Ruf Gottes kommen und die das Wohl anderer Menschen ins Zentrum stellt.
  • Wir glauben, dass sich Gott immer für uns entscheidet und zwar: „sogleich“!

Ja wir glauben so viele Sachen, die uns doch so schwer fallen, weil wir an unseren Fischerbooten hängen bleiben.

Simon – Andreas – Jakobus – Johannes und all die Bürger von Ninive zeigen uns heute dass Nachfolge nicht ein bisserl passiert. Sie zeigen uns dass wir hier nicht Vor- und Nachteile aufrechnen können.

Nachfolge, passiert „sogleich“ und es ist ist eine Gnade so einen Ruf zu vernehmen, der uns das leicht macht.

Und wir können nur Jesus um die Kraft bitten, dass wir richtungsweisende Entscheidungen „sogleich“ treffen. Und zwar im Sinne des Lebens, der Menschen und des Evangeliums.

Fürbitten

Christus, du hast eine frohe Botschaft verkündet.
Wir bitten Dich:

  • Für uns alle, wenn wir uns schwer tun an Deine Gegenwart „sogleich“ zu glauben: Wecke in uns immer wieder das Vertrauen in Dein Evangelium.
  • Für alle unter uns, die einen besonderen Ruf von Dir verspüren: Führe sie in Deinen Dienst.
  • Für die Nachfolger des Petrus und der Apostel: Stärke sie für ihren Dienst an der Kirche.
  • Für unser Volk: Lass uns Dankbar sein für das Glück hier zu leben und bewahre uns vor einem überheblichen Stolz.
  • Für uns alle: Hilf uns, das Wort Gottes in unseren Herzen zu bewahren und in unserem Leben in die Tat umzusetzen.
  • Für unsere Gemeinde: Nimm von uns alle unnötigen Sorgen und lass unser Herz frei werden Dein Evangelium mit Freude zu leben.

Barmherziger Gott, dein Sohn ruft uns zur Nachfolge.

Mache uns offen für sein Wort und seine Liebe. So bitten wir, im Heiligen Geist, durch Christus, unseren Herrn.

Amen.

Disclaimer: Die obigen Gedanken sind rein persönlich und ich als Autor habe keine theologische Bildung. Es sind die Gedanken, wie mich die Schriften des Tages angesprochen haben. Als Quelle und Inspiration verwende ich die Seiten von Kloster Einsiedeln und Kloster Beuron.


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